Henry van de Velde
Die Privat-Häuser des Henry van de Velde
Einer der bedeutsamsten und universellsten Gestalter Europas war der 1863 in Antwerpen geborene Henry van de Velde. Er malte, entwarf Teppiche, Geschirr, Besteck, gestaltete Bücher, Kleidung, Möbel und Innenräume, vor allem aber schuf er bedeutende, uns z.T. gut vertraute Architekturen, zentrale Punkte unseres kulturellen Erbes. Beseelt war er von dem Gedanken, die Welt durch komplexe Schönheit zu verbessern.
Der Vortrag widmet sich den Privatgebäuden des „Alleskünstlers“, wie er im Jubiläumsjahr 2013 genannt wurde. Ausgehend von „Bloemenwerf“, das 1895 südlich von Brüssel entstand, über „Haus Hohe Pappeln“ in Weimar von 1908 und „De Tent“ bei Den Haag von 1921 bis zu „La Nouvelle Maison“ in Tervuren bei Brüssel von 1927.
Die Privat-Gebäude geben Anlass, über die Person Henry van de Velde zu berichten, über seine Bauvorhaben und Bauherren, wie er sich in Szene setzte und über bedeutende Weggefährten wie u.a. die Witwe Theo van Goghs, Harry Graf Kessler, Elisabeth Förster-Nietzsche, Karl Ernst Osthaus und Helene Kröller-Müller. Letztendlich wird man ihn als Europäer kennenlernen, der in Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und der Schweiz auf selbstverständliche Weise zuhause war.
Man wird vertrauten Gebäuden wiederbegegnen, wie dem ehemaligen „Folkwang-Museum“ (heute „Karl Ernst Osthaus-Museum“) und der feinsinnigen Villa „Hohenhof“, beide in Hagen, den Bauhaus-Gebäuden in Weimar oder dem „Kröller-Müller-Museum“ im niederländischen Otterlo.